02 Feb. Wunderbarherrliche Wirtshauskunst 🙂 Willkommen in Bayern
Die Tischkultur als solche erfährt durch Kuhlmanns künstlerische Intervention eine beispiellose Verwandlung. Der Tisch, üblicherweise als einfaches Möbelstück betrachtet, wird durch die einzigartigen Handschriften von Kuhlmann zu einer sozialen Plastik und einem spirituellen Medium. Hier geschieht mehr als nur das Arrangieren von Besteck und Gläsern – hier wird die deutsche Sprache selbst zum künstlerischen Ausdruck, zu einer Huldigung von Gedanken, Poesie und dem gemeinsamen kulturellen Erleben.
Der Ausgangspunkt für diese außergewöhnliche Schöpfungsgeschichte ist die langjährige Freundschaft zwischen Mike Kuhlmann und dem Ideengeber des Starnberger Wirtshauses, Ardi Goldman. Gemeinsam haben sie 27 Wirtshaustischen Leben eingehaucht. Eine bemerkenswerte Anzahl von 1100 ausgewählten Botschaften wurde ausgesucht und fand ihren Weg auf die Tischplatten – eine regelrechte Tätowierung von Lebenskunst, kritischen und anregenden Gedanken.
Diese geflügelten Worte werden zu Denk-Tafelrunden, die über den üblichen kulinarischen Austausch hinausgehen. Kuhlmanns Tischkunstwerke verwandeln den Gastraum in ein Reich der Ideen und Gespräche, in dem sich Menschen über Gedanken austauschen und gemeinsame kulturelle Reflexion zelebrieren. Die Tische werden so zu einer bereichernden Plattform für Gedanken und Gespräche, geschaffen durch die Kunst.
Kuhlmanns Kunst reicht weit über die bloße Beschreibung und Bemalung von Tischen hinaus. Sein handschriftliches Werk ist geprägt von einer sorgfältigen Gestaltung und liebevollen Übertragung der Botschaften. Ähnlich wie Tattoos oder Graffiti erscheinen die Wortbilder auf den Tischplatten, und in ihrer Komposition entfaltet sich ein vielschichtiges Netzwerk von Ideen. Von Karl Valentin über Nietzsche, Platon, die Beatles, Hosea, Marlene Dietrich, Simone de Beauvoir, Oscar Wilde, bis hin zu Adele Spitzeder und dem Volksmund – hier findet sich ein Schmelztiegel der Kulturgeschichte.
Bayerische Wortkunst und historische Anekdoten, Haltungen und Parolen aus der 1. Münchner Räterepublik der Künstler und ihrem Freigeist ergänzen diese einzigartige Auswahl. Die Tischkunst im Starnberger Wirtshaus wird so zu einem Kaleidoskop der künstlerischen Vielfalt und der historischen Bezüge.
In Ardi Goldmans „Starnberger Wirtshaus“ nimmt die Tischkunst eine zentrale Position ein. Sie schaffen die Atmosphäre im grosszügigen Gastraum. Sie verwandelt das Gasthaus zu einem Ort der kulturellen Entfaltung, in dem die Schönheit der deutschen Sprache, das Wissen des Volkes, der Denker und Künstler im Miteinander lebendig wird – bei Speis und Trank. Hier werden Gedichte serviert, Gedanken geteilt, Ideen genossen. Das Wirtshaus wird zum lebendigen Kulturerlebnis, zur sozialen Skulptur, ein Ort für Heimat, Unterhaltung und Beseelung, der seine Gäste auf eine Reise durch die Epochen der Sprache und des Denkens mitnimmt und eigenes Denken anregt. In der einzigartigen Atmosphäre aus Kunst, Kultur und Gastfreundschaft erstrahlt im „Starnberger Wirtshaus“ ein lebendiger Beweis für die Wirksamkeit der auratischen Kunst.
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