29 Jan Wo sich Nina Hagen zu den Stones gesellt.
Mike Kuhlmanns Bilder von Musikergrößen sind jetzt im Club der Jahrhunderthalle zu bewundern
Jimi Hendrix , Nina Hagen , Udo Lindenberg und Ian Anderson von der Band „Jethro Tull“ verbinden gleich mehrere Dinge. Sie sind bekannte Musiker. Sie sind in der legendären Jahrhunderthalle aufgetreten – dem Geburtshaus des deutschen Rock’n’Roll – und sie sind vom Frankfurter Künstler Mike Kuhlmann gemalt worden. Wenn sie vorher nicht schon unvergessen gewesen wären, spätestens jetzt sind sie’s.
Unter der Überschrift „We are Rock’n’Soul“ hängen Kuhlmanns Bilder noch bis Mitte März im Club der Jahrhunderthalle. Dort ging jüngst die Vernissage der von Klaus Reichert kuratierten Ausstellung über die Bühne – mit mehr als 300 Gästen. Unter ihnen der ehemalige hr-Moderator Jörg Bombach sowie die Comedians Henni Nachtsheim vom Duo „Badesalz“ und Johannes Scherer – um nur einige Besucher zu nennen.
„Ich finde die Bilder ganz großartig“, so Bombach. „Ich verbinde natürlich viele Erinnerungen mit der Jahrhunderthalle“, sagt „Bombi“, der zurzeit dabei ist, seine Wiederzulassung als Rechtsanwalt zu betreiben. „Angefangen mit ,Humble Pie’ über ,Kool & the Gang’ bis ,Status Quo’.“
Das sind Konzerterlebnisse, die er mit vielen der Gäste des Abends teilt. Etwa mit Henni Nachtsheim, der sich noch an sein erstes Rockkonzert in der Jahrhunderthalle erinnert: „Jethro Tull“. Damals ging es hoch her, weil aufgebrachte Fans vor Wut über die ausverkaufte Halle die riesige Frontscheibe einwarfen, um das Konzert ihrer Lieblingsband zu sehen und zu hören. „Ich habe mir damals gedacht: ,Ist das immer so?’“, erzählt Nachtsheim, der mit Badesalz oft in dieser Halle aufgetreten ist. Unter anderem im vergangenen Herbst – und unter den Zuschauern saß damals: Johannes Scherer.
Mit dem „Jethro Tull“-Konzert verbindet auch Künstler Mike Kuhlmann etwas – deshalb hat er auf das Bild, das den Sänger Ian Anderson zeigt, die Jahrhunderthalle mit ihrer charakteristischen Kuppel gemalt und das Datum des Konzertes notiert – 21. Februar 1970. Er selbst war nicht dabei. „Ich war in der Jahrhunderthalle bei einem Konzert – das war Paolo Conte 1988.“
Die Idee zu „Rock’n’Soul“ kam ihm, „weil ich sehr gerne Menschen male. Schon immer fasziniert mich das“, so Kuhlmann. Schließlich brachte ihn sein Freund Wolfgang Ludwig von der in Höchst ansässiggen Kunsthalle Ludwig darauf, Rockstars zu malen, weil sie „echte Ikonen“ seien. Der erste, den er auf die Leinwand brachte, war Keith Richards , Gitarrist der „Rolling Stones“, die übrigens – noch – nicht in der Jahrhunderthalle aufgetreten sind.
Zurzeit werkelt Kuhlmann an einem Bild, das auch eine Ikone zeigt. Diesmal aber ist’s kein Musiker. „Ich fange mit einem ikonischem Gemälde von Peter Fischer , den Präsidenten von Eintracht Frankfurt, an“, kündigt der Künstler an. Wenn Fischer auch kein Musiker ist, so stecke doch viel Rock’n’Roll in ihm.
Die Rock’n’Soul-Werke sind bald digital zu haben. „Ich werde aus dieser Ausstellung NFTs machen lassen, die dann auf einer Künstler-Blockchain gespeichert werden. Und von jedem dort verkauften Bild kommt ein Teil Bildungs- und Hilfsprojekten zugute“, sagt Mike Kuhlmann.
Vor drei Monaten erst lernten sich Klaus Reichert und Mike Kuhlmann kennen, trafen sich mit Moritz Jaeschke und Ellen Giersberg von der Jahrhunderthalle und stellten mit ihnen die Kunstausstellung auf die Beine. Durch seine Auseinandersetzung mit der Geschichte der Halle und den Musikern, die dort aufgetreten sind, sei ihm aufgefallen, welch außergewöhnlicher Kulturort das sei. „Das gibt es nicht so oft“, meint Mike Kuhlmann. „Mike, du hast einen Nerv getroffen und zusammengebracht, was zusammengehört“, lobte Moritz Jaeschke, Chef der Jahrhunderthalle, der darauf hinwies, dass der Musentempel im vergangenen Jahr seinen 60. Geburtstag gefeiert hat und „die berühmteste Bühne Europas“ sei. Die Ausstellung mache die Bedeutung des Frankfurter Westens für Kunst und Kultur sichtbar.
Interessierte können die Schau im Rahmen von Veranstaltungen im Jahrhunderthallen-Club kostenfrei besuchen, ebenso an den öffentlichen Tagen: am Sonntag, 28. Januar, sowie am Sonntag, 10. März, jeweils von 10 bis 17 Uhr. Zeitgleich werden in der Kunsthalle Ludwig, Königsteiner Straße 61a, Gemälde weiterer Serien von Mike Kuhlmann präsentiert.
Thanks to Enrico Sausa / FNP
https://www.fnp.de/frankfurt/wo-sich-nina-hagen-zu-den-stones-gesellt-92798916.html?
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