Das ist kein Würstchen, das ist meine Mama.
Es gibt kein Tier in unserer Gesellschaft, das so verachtet wird, mit so vielen gemeinen Begriffen belegt wird, das so grausam gequält, kastriert und gedemütigt wird wie das Hausschwein – Drecksau.
Ich denke, ich muss beginnen, mein Schweinekarma abzuarbeiten. Wenn ich darüber nachdenke, was für eine Energie ich zu mir genommen habe und wo unsere Curry-Würste herkommen und ich möchte auch nicht wissen, wo die Unmengen Fleischsalat herkamen, die ich in meinem Leben zu mir genommen habe. Wahrscheinlich habe ich in mir so viel Energie von gequälten, geschundenen und geschlachteten Schweinen zu mir genommen wie nur irgendwas.
Man sagt, „du bist, was du denkst“ oder „du wirst, was du denkst“ und „du bist, was du isst“.
Ich denke, dass wir uns durch Nahrung wirklich Wirklichkeit zufügen – und nicht nur Nährstoffe – und dass wir uns durch unser Denken Wirklichkeiten erschaffen.
Solange unsere Tierbrüder noch schreien, wird es keinen Frieden geben in unseren Seelen und auf dieser Welt.“ Ich musste an Tucholsky denken, der sagte: „Solange es noch Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.“
Was tun wir dem Schwein an ? Und warum ?
Es ist unbeschreiblich. Vor allem, wenn ich an die Wildschweine in den Wäldern denke, wie sie herrschaftlich den Herbstwald durchpflügen und wie jeder Jäger Angst vor ihnen hat, wenn sie seinen Terrier aus dem Busch herauswerfen – was für eine Mächtigkeit, was für eine Grazie, was für eine Königlichkeit eine alte Sau mit ihren Ferkeln im Wald hat.
Dann frage ich mich, wo das alles geblieben ist ?
Geblieben ist ein ängstliches, eingesperrtes und durchtraumatisiertes, vergastes Stück Fleisch – geboren um gegessen zu werden.
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