…. Der Höhepunkt des Abends, für den die Kanzlei Arnecke Sibeth Dabelstein ihre Räume zur Verfügung stellte, ist somit die Übergabe von drei Porträts an das Jüdische Museum. Sie stammen vom Frankfurter Künstler Mike Kuhlmann, der sich das bekannte Foto Anne Franks aus dem Jahr 1941 zur Vorlage nahm.
Seine Interpretation des Bildes stellte er in die Mitte des Triptychons, für den linken Teil malte er eine verjüngte Version des Porträts, das die kleine Anne am Ende ihrer Zeit in Frankfurt zeigt. Auf dem rechten Porträt ist das Mädchen zu sehen, wie es kurz vor dem Tod im KZ Bergen-Belsen ausgesehen haben könnte, abgemagert und mit geschorenem Schädel. Kuhlmann übergab das Triptychon, das in Teilen noch fertiggestellt werden muss, an Mirjam Wenzel, die Direktorin des Jüdischen Museums, die dafür einen Platz im Neubau des Hauses reservieren möchte.
Es könnte also gut sein, dass an Kuhlmanns Triptychon bald Schulklassen vorbeilaufen oder besser noch stehen bleiben werden und so einen Anstoß bekommen, sich mit der Geschichte von Anne Frank zu befassen. Wie wichtig das jüdische Mädchen im Kampf gegen alten und neuen Antisemitismus ist, hebt Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, hervor. Die Zahl von sechs Millionen in der Schoa ermordeter Juden sei abstrakt. Aber mit „einer Person, die hier gelebt hat“, könnten sich junge Menschen identifizieren, gerade dann, wenn sie selbst aus Frankfurt kämen.
Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler (CDU) versucht, den Bezug zwischen Anne und ihrer Geburtsstadt noch etwas enger zu knüpfen. Die Handelsmetropole Frankfurt sei von alters her „divers“ gewesen. Echte oder vermeintliche Andersartigkeit habe hier keine so große ausgrenzende Rolle gespielt wie in anderen Städten. Das sei bis heute so, und deshalb könne sich auch die junge Generation mit „Anne aus Frankfurt“ identifizieren, ihre Freuden und Ängste nachempfinden. ….
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