17 März
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Leben ist lieben lernen und Menschen müssen lieben und geliebt werden. Viele verstehen Liebe als Bindung an einen bestimmten Menschen. Das ist eine schöne Sache, sicher, aber Liebe ist mehr, sie ist eine Verhaltens- und Charakterorientierung, eine bewusste Lebenseinstellung zur Welt als Ganzes.
„Ich liebe Dich“ heißt somit – ich liebe durch dich alle Menschen, die Welt und das Leben. Liebe ist Sorgelust und die Freude am Wachstum des anderen. Liebe entspringt dem Bedürfnis, das Getrenntsein zu überwinden und Einheit durch Nächstenliebe bis hin zur Fernstenliebe zu erlangen.
Kann man lieben lernen?
Natürlich. Lieben kann man lernen – muss man lernen.
Man braucht die tiefe Überzeugung, Selbstdisziplin als Ausdruck des eigenen Wollens, Verständnis und Konzentration in dem was man tut – Achtsamkeit – und Geduld um sein Leben liebend auszurichten. Wir müssen liebevolle Aktionen in unseren Alltag integrieren.
Wir werden die systemischen Zwänge, die auf unsere Seelen oder Psychen einwirken nicht so einfach wieder los. Wir müssen uns also davor schützen, Resilienz aufbauen, das Seelenimmunsystem stärken. Da hilft es, bewusst liebevolle Interaktionen in seinen Alltag zu integrieren – eigene Liebesrituale. Das geht vom achtsamen Essen, zum Streicheln, Umarmen, Verzeihen bis zum Bedanken. Geteilte Momente, die wohltuend wirken.
Lieben ist antikapitalistisch – lieben wird mehr, wenn es geteilt wird. Und zu lieben ist das einzige Risiko, das sich lohnt. Der Mensch, der beschlossen hat, liebend zu leben, hat ein besseres Leben als derjenige, dem dies verschlossen bleibt.
Als Künstler dokumentiere ich meine Suche und Sucht nach Liebe, mein Lieben-müssen und meine Angst vor dem Sterben.
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